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Montag, 16 Oktober 2023 10:05

Stadt Borken feiert die Deutsche Einheit

In diesem Jahr jährt sich die Wiedervereinigung Deutschlands zum 33. Mal. Aus diesem Anlass hatte die Stadt Borken gemeinsam mit dem Kreisorchester Borken am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober 2023) zahlreiche Gäste zu einem Festakt in die Stadthalle Vennehof in Borken eingeladen. Die Schirmherrschaft übernahmen Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing sowie Kathleen Bartels, Bürgermeisterin von Borkens Partnerstadt Grabow. Der Festakt, der musikalisch vom Kreisorchester Borken sowie von einem Projektchor begleitet wurde, war zunächst für das Jahr 2020 vorgesehen. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung auf das Jahr 2023 verschoben werden.

Knapp 400 Gäste, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Borkener Vereinslandschaft, kamen um 17 Uhr in der Stadthalle zusammen, um gemeinsam die Deutsche Einheit zu feiern. „Die friedvolle Wiedervereinigung Deutschlands vor über 30 Jahren war ein historisches Ereignis von unschätzbarem Wert“, betonte Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing in ihrer Festansprache. „Die Berliner Mauer hatte zwar keine unmittelbaren physischen Auswirkungen auf das Westmünsterland, da es geografisch weit von Berlin entfernt liegt, dennoch hatte sie tiefgreifende Folgewirkungen auf unsere Region“, sprach Bürgermeisterin Schulze Hessing die westdeutsche Sicht auf die Trennmauer an. „Der Tag der Deutschen Einheit soll uns immer daran erinnern, wie kostbar Freiheit, Einheit und Demokratie sind – wir müssen weiterhin für unsere demokratischen Werte einstehen“, machte Borkens Bürgermeisterin deutlich.

Wie sich die Teilung auf Ostdeutschland auswirkte, erzähle René Möller, Stellvertreter der Grabower Bürgermeisterin Kathleen Bartels, die krankheitsbedingt nicht an dem Festakt teilnehmen konnte. Zudem ging er auf die langjährige Partnerschaft zwischen Borken und Grabow ein: „Wir sind ein lebendiges Beispiel für die Deutsche Einheit“, konstatierte das Mitglied des Grabower Verwaltungsvorstandes. „Und das wollen wir besonders am heutigen Tag feiern.“

Auch Markus Rößing, Vorsitzender des Borkener Partnerschaftsvereins, begrüßte die Anwesenden in der Stadthalle und ging auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den Partnerstädten ein. „Gerade jetzt müssen die Länder in Europa wieder ihren Zusammenhalt zeigen“, forderte der Borkener und ergänzte: „Wir alle sind für die Zukunft Europas verantwortlich!“ Markus Rößing freute sich, dass die Städtepartnerschaft erweitert wird und dazu auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Ukraine persönlich vor Ort waren. Unter ihnen der Bürgermeister der Stadt Podilsk, Oleg Albanskyi, der im Anschluss gemeinsam mit Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing die Bühne betrat.

Anlass war die Unterzeichnung der Solidaritätspartnerschaft zwischen Borken und der ukrainischen Stadt Podilsk, die bewusst anlässlich des Einheitsfest stattfand. „Ende Oktober 2022 hatten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky dazu aufgerufen, die Ukraine durch kommunale Städtepartnerschaften im Zuge des dort herrschenden Krieges zu unterstützen“, erklärte Borkens Bürgermeisterin. Bereits im Mai 2023 hatte sich der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Borken für eine informelle Solidaritätspartnerschaft mit Podilsk ausgesprochen. „So möchte Borken die ukrainische Stadt, die eine ähnliche Einwohnerzahl und Struktur wie Borken aufweist, weiter unterstützen“, versprach Schulze Hessing und ergänzte: „Wir wollen aktiv die bereits jetzt bestehende freundschaftliche Beziehung zwischen Borken und Podilsk vertiefen, um eine Grundlagen für eine vollumfängliche Städtepartnerschaft zu schaffen.“

Bevor es zur Unterzeichnung der Solidaritätspartnerschaft kam, richtete auch Bürgermeister Oleg Albanskyi das Wort an die Anwesenden und beschrieb die Situation in Podilsk, die als eine der ersten Städte von den russischen Angriffen betroffen war und im Verlauf des Krieges bereits zahlreiche Binnenflüchtlinge aufgenommen hatte. Die Übersetzung ins Deutsche übernahm Iryna Schellerhoff, Alltagshelferin bei der Stadt Borken. „Eine gemeinsame Zukunft mit Borken ist uns sehr wichtig – sowohl aktuell als auch in Zukunft“, betonte Albanskyi, der bereits am Montag (2. Oktober 2023) gemeinsam mit einer Delegation aus Podilsk angereist war. Er dankte den Borkenerinnen und Borkenern für die Unterstützung der Ukraine: „Nur Zusammenarbeit macht uns stark!“

Das musikalische Highlight der Veranstaltung war das Werk „Wir sind das Volk“: Das Kreisorchester Borken präsentierte zum Abschluss des Festaktes unter dem Dirigat von André Baumeister und zusammen mit dem eigens dafür geschaffenen Projektchor aus Musikerinnen und Musikern aus dem gesamten Kreisgebiet Borken die Freiheitssinfonie von Guido Rennert. In dem Werk verarbeitet der Komponist und Militärmusiker zum einen den Mauerfall und die deutsche Wiedervereinigung, zum anderen die Geschehnisse an der deutsch-deutschen Grenze, die er als 16-Jähriger selbst miterlebt hatte. Unterstützt wurde die musikalische Darbietung von einer multimedialen Collage aus bekannten historischen Szenen des geteilten Deutschlands und der Wiedervereinigung. „Eine hochemotionale Aufführung und ein hervorragender Abschluss dieser Einheitsfeier“, fasste Bürgermeisterin Schulze Hessing die Aufführung der Freiheitssinfonie und auch der weiteren Werke zusammen, die das Kreisorchester im Rahmen des Festaktes präsentierte. Auch das Publikum zeigte sich sehr begeistert und freute sich über die Zugabe „Die Gedanken sind frei“ (Heinrich von Fallersleben), das Guido Rennert ebenfalls für Chor und Blasorchester arrangiert hat.

Zum Hintergrund: Besuch aus der Ukraine
Bereits am Montag, 2. Oktober 2023, kamen die Gäste aus Podilsk in der Ukraine in Borken an. Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing begrüßte die sechs Ukrainerinnen und Ukrainer gemeinsam mit Borkens Erstem Beigeordneten Norbert Nießing, Fachbereichsleiter Simon Welsing, Bernd Schmäing als Koordinator der Städtepartnerschaften sowie Markus Rößing vom Partnerschaftsverein der Stadt Borken im Borkener Rathaus. Auch René Möller und Nele Dreyer aus Grabow nahmen an dem Treffen teil. „Es ist eine Ehre, dass wir Sie hier in Borken begrüßen dürfen“, richtete sich Borkens Bürgermeisterin an die Gäste. Die Übersetzung der Gespräche übernahm auch hier die städtische Mitarbeiterin Iryna Schellerhoff, die als Alltagshelferin unter anderem Barrieren zwischen ukrainischen Geflüchteten und der Stadt Borken abbaut.

Die Anwesenden tauschten sich über lokale Themen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus – und natürlich auch über die aktuelle Situation in der Ukraine. Die Ukrainerinnen und Ukrainer beschrieben die belastende Situation vor Ort aufgrund des russischen Angriffskrieges. Bürgermeisterin Schulze Hessing nutze die Gelegenheit, erneut auf das Unterstützungsangebot der Stadt Borken hinzuweisen: „Wir versprechen Ihnen schnelle und unbürokratische Hilfe“, betonte sie. Dabei sei es ihr wichtig, dass genau die Dinge in Podilsk ankommen, die vor Ort benötigt werden. „Wir hoffen gemeinsam, dass der Krieg schnellstmöglich ein Ende findet“.

 

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Eine finanzielle Förderung der Delegationsreise erfolgte durch Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt im Auftrag und aus mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Hier: Logo Engagement Global.
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