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Berichte Bolkow

Berichte Bolkow (3)

Als Jochen Meier, Beisitzer im Borkener Partnerschaftsverein e. V., mit seinen Söhnen Frank und Volker in der letzten Aprilwoche mit einen Bulli voller Hilfsmittel für Pflegebedürftige in Bolków war, nahmen die Borkener an einer öffentlichen Sitzung des dortigen Stadtrates teil. Ohne vorher die Tagesordnung zu kennen, waren sie zum eigenen aber vor allen Dingen zum Erstaunen der Mitglieder des Rates Zeuge, als dem Vorsitzenden des Bolkówer Heimatvereins, dem pensionierten Direktor der örtlichen Berufschule Marek Janas, für seine Verdienste für die Stadt Bolków die Ehrenbürgerurkunde verliehen wurde.

 

Marek Janas ist auch in Borken kein Unbekannter. Er begleitet seit Jahren Delegationen aus der polnischen Partnerstadt zu den verschiedensten Anlässen nach Borken. Seine fundierten Kenntnisse der deutschen Sprache - er ist studierter Germanist - helfen auch immer, wenn Borkener Gruppen Bolków (Bolkenhain) besuchen.

Es passte wie die Faust aufs Auge, dass Jochen Meier, Ehrenbürger von Bolków seit 2003, mit seinen Söhnen Janas persönlich vor den Ratsmitgliedern und der versammelten Presse zu seinem Ehrentitel gratulieren konnte.Schnee in Bolków am 28. April, im Hintergrund die das Stadtbild prägende Bolkoburg

Am Nachmittag des gleichen Tages trafen sich Meier, Janas und Bürgermeister Wronski schon wieder zu einem Arbeitsgespräch, in dem es um die Teilnahme der polnischen Freunde beim Borkener Jubiläumsstadtfest am zweiten Septemberwochenende und die Zusammensetzung der Gruppe ging, die daran teilnehmen wollen.

Am Rande sei noch erwähnt, dass das Wetter für die Borkener eine Überraschung bot. War man bei milden Temperaturen angereist, so sah man am Morgen des zweiten Tages beim Blick aus dem Fenster dichte Flocken die Stadtlandschaft von Bolków in eine Schneelandschaft verwandeln. Die hielt sich Gott sei Dank nur den einen Tag. Am Rückreisetag schien zum Glück wieder die Sonne.

Quelle: Jochen Meier (Text und Fotos)

Wie in jedem Jahr brachten die Borkener Georg Gesing und Jochen Meier von zwei Schulen gesammelte Winterkleidung, Schuhe und gebackenes Weihnachtsgebäck für Waisenkinder in die polnische Partnerstadt Bolków. Außerdem hatten die Bewohner der Lebenshilfegruppe in Gemen für ihre Freunde in der polnischen Partnerstadt 50 Weihnachtsgeschenkpäckchen gepackt.

Seit fünf Jahren besteht diese Freundschaft zwischen der Gemener Lebenshilfegruppe zu den Mitgliedern des Clubs für behinderte Menschen in Bolków nun schon, seit eine Gruppe aus Borken und Gemen eine Woche Urlaub in der polnischen Partnerstadt verbrachte.

Jedes Jahr im Advent werden seitdem Päckchen gepackt und in der ersten Dezemberwoche auf die Reise nach Südpolen geschickt. Einen Tag vor der geplanten Abreise aus Borken gab es noch Schwierigkeiten mit dem zugesagten Transporter. Weil aber die Hilfsgüter und Geschenke bereits gesammelt und bereitgestellt waren, die Ankunft bei den polnischen Partnern auch schon angekündigt war, musste innerhalb von 12 Stunden ein Ersatzfahrzeug beschafft werden, was mit Mühe gelang.

Für die Mitglieder des Deutschen Freundschaftskreises „Rübezahl“ (DFK) in Bolków transportierten die Borkener ebenfalls Kleidung in die Partnerstadt. Die Mitglieder dieses Clubs sind Frauen deutscher Abstammung mit ihren Familien. Die Ehemänner arbeiten zum Teil im europäischen Ausland oder sind arbeitslos. Nach der Wende konnte dieser Verein DFK gegründet werden. Man hat sich der sehr aktiven DFK-Gruppe in Waldenburg (Wałbrzych) angeschlossen, die sich um die Pflege der deutschen Sprache und Kultur kümmert. Dort in Waldenburg existieren in polnischen Schulen deutsche Klassen. Es gibt sogar Kindergärten in deutscher Sprache und vom DFK betriebene Musikschulangebote. Dies ist begründet in der Tatsache, dass ab 1945 bis 1958 und darüber hinaus deutsche Bergarbeiter, Maschinenführer in der Leinenindustrie und Angestellte der städtischen Versorgungsunternehmen als Spezialisten von der polnischen Administration nicht ausgewiesen wurden. Die Kommunisten erlaubten sogar, die Gründung eines deutschen Kulturvereins, deutsche Schulklassen in polnischen Schulen und Kindergartengruppen. Bis heute existiert dieser Verein mit bewundernswert hoher Aktivität.

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Die beiden Borkener wurden spontan zu der am fünften Dezember stattfindenden Advents- und Nikolausfeier ins Rokokotheater in Bad Salzbrunn (Szczawno Zdrój) eingeladen, das heute zum Stadtgebiet Waldenburgs zählt. Erstaunlich für die beiden Westfalen war, mit welchem Engagement und Freude Kinder, Erwachsene und zwei Chöre das Programm des Abends mit Gedichten deutscher Klassiker und deutschen und polnischen Weihnachtsliedern gestalteten. Das Theater liegt nicht weit vom ehemaligen „Hotel zur Krone“, in dem die Dichter Carl (1858) und Gerhard (1862) Hauptmann geboren wurden, wie auf einer zweisprachiger Hinweistafel am Geburtshaus zu lesen ist.

Nicht vergessen werden darf, dass auch die Kinder des Bolkower Kindergartens mit Spielzeug und Süßigkeiten bedacht wurden. Hier kam nach Eintreffen von Meier und Gesing – wie aufs Stichwort - zur gleichen Zeit der Nikolaus (SW.Mikolaj) zu den Kindergartenkindern.

Am Ankunftstag (3. Dezember) erfuhr Jochen Meier durch den Leiter der Bolkower Feuerwehr Jan Mieszała noch eine unerwartete Ehrung. Aus Anlass des 70jährigen Jubiläums der örtlichen Feuerwehr zeichnete er Jochen Meier mit der Rycerski Medal Przyjażni am Band aus, was übersetzt soviel wie „Medaille ritterliche Freundschaft“ heißt.

Gleichzeitig überreichte Mieszała jeweils Jubiläums – Gedenkmünzen für den Leiter der Borkener Feuerwehr, Rudolf Bietenbeck und Bürgermeisterin Schulze Hessing und bat ihn, diese in seinem Namen zu überbringen. Man erinnerte sich dankbar an die Unterstützung der Wehr in Bolków durch die Überlassung eines Rüstwagens und des VW – Bullis aus Borken, betonte Mieszała. Auf einer extra zum Jubiläum herausgegebenen Ansichtskarte ist diese Unterstützung durch die Partnerstadt Borken als ein Höhepunkt in der 70jährigen Geschichte der Feuerwehr in Bolków aufgenommen worden.

 

Die Freude war groß, als bekannt wurde, dass der oberste Vertreter der polnischen Partnerstadt Bolków im April nach Borken kommen würde. Heute war es dann soweit. Bürgermeister Jaroslaw Wronski reiste mit einer 7-köpfigen polnischen Delegation an und wurde von Bürgermeister Rolf Lührmann im Rathaus empfangen.

Der Vorstand des Partnerschaftsvereins Borken begrüßte die Delegation ebenfalls.

 

Zusammen sprach man über die städtepartnerschaftlichen Beziehungen und über anstehende Projekte in beiden Städten. Der Partnerschaftsverein Borken e.V. hat ein interessantes Rahmenprogramm organisiert, bei dem die Delegation Borken näher kennenlernen wird.

Bolków ist neben Albertslund in Dänemark, Grabow in Mecklenburg-Vorpommern, Mölndal in Schweden und Whitstable in England, eine Partnerstadt von Borken. Bolków liegt im östlichen Teil der Woiwodschaft Wroclaw (Breslau) am Durchbruch der Nysa Szalona (Wütende Neiße) an der Kreuzung uralter Handelsstraßen. Zur Gemeinde Bolków, mit einer Gesamtfläche von 153 km², gehören 16 Dörfer. Insgesamt zählt die Gemeinde heute 11.700 Einwohner, davon entfallen ca. 6.000 auf die eigentliche Stadt Bolków.

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Partnerschaftsverein Borken e.V.
Im Piepershagen 17

46325 Borken

 

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